Dreikampf um den Titel
SPD-Vorherrschaft geht weiter, CSU erobert Rathaus, oder ein Neuanfang: Alles ist möglich – die Stimmung in Coburg 20 Tage vor der Wahl.
von Wolfram Hegen
„Es bleibt spannend“, haben wir vom COBURGER in unserer Ausgabe vom Februar geschrieben. Politikneuling Thomas Apfel lag vorne, profitierte von seiner großen Bekanntheit, aber zum Zeitpunkt der Umfrage Mitte bis Ende Januar etwa sieben Wochen vor der Wahl hatte der Wahlkampf gerade erst begonnen. „Eine Chance zum Aufholen“ schrieben wir damals, und so sieht es auch aus. Das zeigen die Ergebnisse unserer zweiten repräsentativen Telefonumfrage. Dieses Mal mit einigen wenigen Fragen zur Stimmung in der Bevölkerung, zum bisherigen Wahlkampf, zu den aussichtsreichsten Kandidaten, zu möglichen Stichwahlkombinationen, gestellt in 313 Telefoninterviews, wieder durchgeführt vom Bamberger Centrum für Empirische Studien der Universität Bamberg im Auftrag des COBURGER, dieses Mal vom 20. bis zum 28.2. Auch dieses Mal nur eine Momentaufnahme drei Wochen vor der Wahl. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wie haben sich die Kandidaten im Wahlkampf bisher geschlagen?
Welchen Kandidaten würden Sie bei einer Stichwahl wählen?
Wer wird Ihrer Meinung nach zum nächsten Oberbürgermeister von Coburg gewählt?
Unsere Meinung
Die wahlkampferprobten Strukturen der Etablierten haben Fahrt aufgenommen. CSU-Kandidat Meyer profitiert davon, dass er die Stimmen konservativer Wähler nahezu alleine einsammeln und in seiner Funktion als Wohnbau-Geschäftsführer öffentliche Gesichtspflege betreiben kann. Außerdem hat er die Plakathoheit im Coburger Stadtgebiet. SPD-Stadtrat Sauerteig hat sich im Wahlkampf ebenfalls sehr gut profiliert – vom no-name zum Hoffnungsträger. Bei Stichwahlen läge er aktuell vorne und könnte die jahrzehntelange SPD-Vorherrschaft fortsetzen. Politikneuling Thomas Apfel hat im Wahlkampf Boden verloren, viele Coburger wünschen sich aber auch drei Wochen vor der Wahl einen Neuanfang mit ihm. Ein Dreikampf mit offenem Ausgang. Wer holt Nichtwähler an die Urne? Wer gewinnt Unentschlossene für sich? Wer leistet sich Fehler?
Hmm, mir persönlich geht der „Wohnbau-Wahlkampf“ von Herrn Meyer ziemlich „auf den Geist“. Ob er „70 Jahre Wohnbau“ feiert oder einen „Trimm-Dich-Pfad“ einweiht – immer lächelt er werbewirksam in die Kameras. Der Herr Apfel hat sich bei Radio Eins beurlauben lassen und Frau Sinterhauf hat auch nicht „die Hochschule“ für sich in Stellung gebracht.
Ich wähle ehrlich gesagt lieber wen, die oder der nicht seine berufliche Stellung für den Wahlkampf ausnutzt!