Sabine Kastner. MACHERIN #46

Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.

Dieses Mal: Sabine Kastner. Sie ist über den zweiten Bildungsweg Steuerberaterin geworden und führt heute eine Steuerkanzlei mit 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Außerdem ist sie Vorstandsmitglied der Steuerberaterkammer Nürnberg und im Landesverband der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in München und auch darüber hinaus vielfältig in beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Organisationen aktiv.

Sind Sie eine Macherin?

Ich habe viele Ideen und viele Träume, die ich sofort umsetzen will, so schnell als möglich, ich warte nicht gerne, ich will einfach gleich loslegen. Von daher bin ich wohl eine Macherin.

Warum sind Sie eine Macherin?

Ich glaube an mich selbst, ich denke immer nur positiv und ich versuche auch immer sofort Lösungen zu finden, oft auch über den Tellerrand hinaus. Und meistens funktionieren die Lösungen dann auch.

Was macht das Machen aus?

Vor allem immer für seine Mitarbeiter und seine Kunden da zu sein, immer zuhören können, auf Wünsche eingehen, Verständnis haben, loyal sein. So haben meine Mitarbeiter immer Vorrang vor mir, wenn es um die Urlaubsplanung geht, ich gewähre ihnen alle Leistungen, die steuerfrei möglich sind, alle können sich ihre Arbeit frei von Montag bis Sonntag einteilen. Also Machen heißt für mich vor allem Geben, weil das erfahrungsgemäß immer auch zurückkommt in Form von Verlässlichkeit, Loyalität, Verbundenheit.

Wie ging es los mit dem Machen?

Als ich fünf Jahre alt war, war ich in der Spittelleite in Coburg schon der Bandenchef, obwohl ich die Kleinste war, ich habe meinen Bruder immer gegen Hänseleien verteidigt, ich habe dann schon mit 13 Karate gelernt, weil ich mich wehren können wollte. Dann habe ich verschiedene Berufe gelernt, Steuerfachangestellte, Bilanzbuchhalterin, Betriebswirtin (VWA), Steuerberaterin. Und erst mit 32, damals alleinerziehend mit einem zweijährigen Kind, ohne finanzielle Möglichkeiten, erst ohne Auto und dann mit einer geliehenen alten Ente, habe ich mich selbständig gemacht. Ich hatte einfach den Traum, das zu schaffen, eine eigene Kanzlei, ich habe immer daran geglaubt. Dabei bin ich von den Kollegen kritisch beäugt worden und habe mir in der männerdominierten Branche ganz schöne Sprüche anhören müssen, keiner hat mir das zugetraut. Aber das hat mich nur noch mehr bestärkt, ich habe mich da nie beirren lassen. Seitdem habe ich die Kanzlei und mein großes überregionales Netzwerk Schritt für Schritt aufgebaut und jetzt – mit 60 – wollen wir die Kanzlei nochmal deutlich vergrößern und bauen dazu gerade ein denkmalgeschütztes Haus um.

Ist die Region Coburg ein guter Ausgangsstandort zum Machen?

Ja, weil es so klein ist, man wird schnell wahrgenommen. Und es gibt viele kleine Netzwerke.

Die Fragen stellte Wolfram Hegen.

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