Gott mir Dir Du Land der Bayern
Ein skurriler Traum
Aufgeschrieben von Wolfram Hegen
Söder klebt am Atomkraftwerk Isar 2. An beiden Händen. Abbruchunternehmen versuchen verzweifelt, ihn zu entfernen. Der Kleber hält. Die Baufahrzeuge stauen sich. Die Fahrer hupen, sind sauer, müssen zur Arbeit, Kraftwerk abreißen. „Atom, Atom, wir fahren nach Atom“, schreit Söder ihnen entgegen. Aus dem Wald nähert sich ein Wolfsrudel, immer noch hungrig, der Winter war lang, alles Wild, fast alle Kühe und alle Schafe sind vertilgt, die nächsten Opfer scheinen hilflos. Thomas Tuchel flieht über Söders Rücken, Arme und Hände auf das Atomkraftwerk und spannt ein Transparent „Ich bin Bayer und Du nicht“. Söder läuft vor Wut grün an.
Den Wölfen vergeht der Appetit auf Mensch. Sie fressen jetzt Bäume, erst den Bayerischen, dann den Franken, dann den Schilderwald. Im aufkommenden Verkehrschaos demonstrieren Borkenkäfer gegen Massenarbeitslosigkeit und für die Drei-Tage-Woche. Donnerstag bis Sonntag werden gestrichen. Das KI-Startup Stoiber 8.0 muss das alte Testament umschreiben.
Plötzlich löst sich der Kleber. Söder klatscht mit dem Gesicht in einen dunkelfarbigen Kuhfladen. Die Wahl ist gewonnen. Frau Aiwanger wird neuer bayerischer Diversminister. Isar 2 wird zur Moschee umgebaut. Zu Essen gibt es nur noch Erbsen und Tofu. Bayern muss lebenslang Bayernliga spielen. Der Wind flaut ab und Wolken verdunkeln die Sonne.