Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen oder Diverse.
Dieses Mal: Dieses Mal Wolfgang Heyder, Mitbegründer und Geschäftsführer vom Veranstaltungsservice Bamberg. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr seinen vierzigsten Geburtstag. Heyder steht für Events wie den HUK-open-air-Sommer in Coburg, in diesem Jahr mit großem erweitertem Programm auf dem Gelände der Kulturfabrik, für die glorreiche Zeit bei den Brose Baskets, für Lieder auf Banz, die Kulturbühne Hallstadt, Bamberg liest, die open-airs auf Schloss Eyrichshof, ist politisch aktiv und vieles mehr.
Sind Sie ein Macher?
Ja, im Prinzip schon. Es ist so, dass ich immer wieder neue Projekte suche und neue Ideen entwickle. Ich arbeite einfach gerne, da kann ich mich selbst verwirklichen, etwas aufbauen.
Warum sind Sie ein Macher?
Ich bin jemand, der sich gerne engagiert, und das in den unterschiedlichsten Bereichen. Vielseitigkeit war mir immer wichtig. Egal, welches Thema, ob Sport, Kultur, Wirtschaft, Politik, wenn ich etwas anpacke, will ich nicht nur Mitläufer sein, sondern selbst Verantwortung tragen.
Was macht das Machen aus?
Kein Thema lässt sich auf Knopfdruck entwickeln, es braucht Zeit, um nachhaltig etwas auf die Beine zu stellen. Dazu braucht man eine Strategie, man muss ausdauernd sein und Rückschläge aushalten können. Man benötigt immer Mitstreiter, Botschafter, Multiplikatoren, denn bei aller Eigeninitiative geht es immer nur im Team. Alle müssen mitziehen. Das ist auch eine Mentalitätsfrage: Man muss selbst machen wollen, nicht nur konsumieren. Leider diskutieren wir heute in unserer Gesellschaft dagegen fast mehr über 4-Tage-Wochen und Work-Life-Balance.
Wie ging es los mit dem Machen?
Meine Eltern waren immer für die Familie da, wenig an der Öffentlichkeit, haben mich sehr gut und sehr positiv erzogen, aber mir war schon bald klar, dass ich anders ticke. Ich wollte immer Verantwortung übernehmen, war Klassensprecher, Schulsprecher, Redakteur bei der Schülerzeitung, Kollegstufensprecher, als die Kollegstufe eingeführt wurde, das war eine sehr intensive Zeit, die mich sehr geprägt hat. Schon mit 16, 17 Jahren haben wir Schulbälle und Partys organisiert und ich habe damals auch schon Mannschaften trainiert, Fahrten organisiert, bis hin zur Deutschen Meisterschaft. Dabei kam es zu einer Begegnung mit dem legendären Sammy Drechsel von der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Die wollten mal wieder in Bamberg auftreten, und er meinte zu mir: Das machst du jetzt. Das war eigentlich die Initialzündung für das Veranstaltungsgeschäft. Das wurde ein Riesenerfolg, das haben wir drei, also meine heutige Frau Gabi Heyder und Ulf Schabacker, die bis heute mit mir den Veranstaltungsservice haben, dann jahrelang gemacht, die ganzen großen Kabarettisten waren da: Werner Hildebrandt, Bruno Jonas, Werner Schneider, Gerhard Polt und wie sie alle heißen, und haben damit unter anderem auch unser Studium finanziert. Wir haben nach dem Studium dann die Firma gegründet, haben viele Tiefs am Anfang überstanden, waren fast pleite, haben uns mit Nebenjobs wieder rausgekämpft. Und zwei Dinge haben uns geholfen: In Oberfranken wurden in den 1980ern viele Hallen gebaut, und dann haben sich die Grenzen geöffnet.
Ist die Region Coburg und Oberfranken ein guter Ausgangspunkt zum Machen?
Absolut. Wir erleben überall eine hervorragende Willkommenskultur, alle wollen mithelfen, damit neue Projekte entstehen können. So wie jetzt wieder in der Kulturfabrik in Coburg-Cortendorf. Da gab es hier engagierte Leute mit dieser Idee, die Stadt Coburg war sofort dabei, Dörfles-Esbach auch, so kommt dann auch etwas zustande.
Die Fragen stellte Wolfram Hegen.