Kultouren: Rügen #63

Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur, Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an der frischen Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem Abenteuer. Das sind unsere COBURGER-Kultouren. In jedem Magazin eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen. Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.

Die raue Schönheit der Ostsee

Die größte Insel Deutschlands ist ein wahres Paradies für Reisende. Eingebettet in die raue Schönheit der Ostsee besticht die Insel durch ihre vielfältige Landschaft, ihre reiche Geschichte und ihre moderne touristische Infrastruktur. Rügen ist ein Ort, der mit seiner einzigartigen Mischung aus Natur, Kultur und Geschichte unvergessliche Urlaubserlebnisse verspricht. Die Anreise nach Rügen ist bereits ein Highlight. Über die beeindruckende Rügenbrücke, die majestätisch über den Strelasund führt, erreicht man die Insel. Einst eine Insel der Fischer und Bauern, hat sich Rügen im Laufe der Jahrhunderte zu einem beliebten Reiseziel entwickelt.

Die charmanten Fischerdörfer, die einst das Bild der Insel prägten, haben ihren authentischen Charakter bewahrt und bieten heute Einblicke in das traditionelle Leben der Küstenbewohner. Alte Reetdachhäuser, kleine Häfen und die typischen Zeesboote erzählen Geschichten von einer Zeit, als die Fischerei das Leben auf Rügen bestimmte. Mit dem Aufkommen des Tourismus im 19. Jahrhundert begann eine neue Ära für Rügen. Die mondänen Ostseebäder wie Binz und Sellin entstanden und lockten schon damals Sommerfrischler aus ganz Europa an. Die prächtige Bäderarchitektur mit ihren weißen Villen und eleganten Seebrücken erinnert an diese glanzvolle Zeit und verleiht der Insel einen unverwechselbaren Charme. Heute ist Rügen ein modernes Urlaubsziel, das keine Wünsche offenlässt. Die Insel bietet eine beeindruckende Vielfalt an Landschaften: von den markanten Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund über die idyllischen Boddengewässer bis hin zu den langen Sandstränden, die zum Sonnenbaden und Wassersport einladen. Die berühmten Kreidefelsen, die bereits den Maler Caspar David Friedrich inspirierten, sind ein Muss für jeden Besucher. Die malerischen Alleen, die die Insel durchziehen, sind ideal für ausgedehnte Radtouren und Wanderungen. Und für unsere Anfahrt, nach gut sieben Stunden erreichen wir unser Ziel – aber auch mit der Bahn ist Rügen sehr gut zu erreichen.

Auf zum Königsstuhl

Eine Wanderung zum Königsstuhl auf Rügen ist nicht nur ein Ausflug in die Natur, sondern auch eine Reise in die deutsche Romantik, geprägt von Caspar David Friedrich. Der berühmte Maler, dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, hat den Königsstuhl und die Kreidefelsen in seinen Gemälden verewigt. Seine Werke transportieren die majestätische und melancholische Schönheit dieser Landschaft in die Welt und ziehen seit Jahrhunderten Menschen in ihren Bann. Wir starten unsere Wanderung im Nationalparkzentrum Königsstuhl, von hier aus führt der Weg durch dichte Buchenwälder, die im Frühling und Sommer in einem satten Grün leuchten und im Herbst ein prächtiges Farbenspiel bieten. Der Königsstuhl selbst, ein 118 Meter hoher Kreidefelsen, ist der Höhepunkt der Wanderung. Von der Aussichtsplattform aus haben wir einen atemberaubenden Blick über die Ostsee und die umliegenden Kreidefelsen. Es ist leicht, sich vorzustellen, wie Caspar David Friedrich hier stand, tief in Gedanken versunken, inspiriert von der wilden Schönheit der Natur. Der Rückweg führt entlang Richtung Süden. Die Wanderpfade schlängeln sich entlang der Steilküste, immer wieder eröffnen sich spektakuläre Ausblicke auf die weiße Kreideküste und die tiefblaue Ostsee. Am besten Zeit lassen und in Ruhe die Ausblicke genießen. Diese Wanderung ist nicht körperlich fordernd (aber gut machbar), sondern auch ein spirituelles Erlebnis, das die Seele berührt.

Auf zu Ostseebädern

Ein Tagesausflug zu den Ostseebädern Binz und Sellin auf Rügen ist wie eine Reise in die glanzvolle Ära der Bäderarchitektur. Diese beiden Orte, die nur eine kurze Autofahrt voneinander entfernt liegen, bieten ein einzigartiges Zusammenspiel von historischer Eleganz und modernem Charme. Wir beginnen unseren Tag in Binz, dem größten und vielleicht prächtigsten der Ostseebäder auf Rügen und flanieren entlang der Strandpromenade, die von prachtvollen Villen im Stil der Bäderarchitektur gesäumt ist. Die weißen Fassaden und kunstvoll verzierten Balkone spiegeln den Glanz vergangener Zeiten wider. Die Seebrücke erstreckt sich weit ins Meer und bietet einen fantastischen Blick auf die Küste. Weiter geht es nach Sellin. Die Wilhelmstraße ist ein absolutes Highlight. Hier reihen sich prächtige Bäderstilvillen aneinander, die heute elegante Hotels und Restaurants beherbergen. Einfach Zeit nehmen, durch diese charmante Straße schlendern, und sich von der Architektur und dem Flair vergangener Zeiten verzaubern lassen. Der Weg führt direkt zur Selliner Seebrücke mit ihrem markanten Pavillon und den vielen Stufen. Ein Wahrzeichen der Insel und ein beliebtes Fotomotiv. Ein Spaziergang über die Brücke bietet nicht nur eine herrliche Aussicht, sondern auch die Möglichkeit, im Brückenrestaurant einzukehren und bei Kaffee und Kuchen die Atmosphäre zu genießen. Ein Ausflug nach Binz und Sellin ist eine Reise in die Vergangenheit, gleichzeitig modern und lebendig ist – ein Muss für jeden Besucher Rügens.

Auf nach Prora

Prora auf Rügen ist ein Ort voller Kontraste und Geschichte. Ursprünglich als gigantische Ferienanlage des NS-Regimes geplant, sollte hier das „KdF-Seebad Rügen“ entstehen, das bis zu 20.000 Menschen gleichzeitig Erholung bieten sollte. Heute ist Prora ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie aus einem Monument der Vergangenheit ein lebendiger Ort der Gegenwart werden kann. Wir beginnen den Besuch im Dokumentationszentrum Prora, das die Geschichte der Anlage und die Ideologie der Nationalsozialisten beleuchtet. Hier erfahren man alles über die Entstehungsgeschichte, die architektonischen Pläne und den nie vollendeten Bau des gigantischen Komplexes. Nach dem Besuch des Dokumentationszentrums lädt der fünf Kilometer lange, breite Sandstrand von Prora zum Entspannen ein. Die moderne Nutzung der Gebäude als Hotels, Ferienwohnungen und Jugendherbergen verleiht dem Ort einen neuen, lebendigen Charakter. Das kristallklare Wasser der Ostsee und die weitläufigen Dünenlandschaften bieten die perfekte Kulisse für einen erholsamen Tag am Meer. Von Wassersportarten wie Segeln, Windsurfen und Stand-Up-Paddling bis hin zu Beachvolleyball und Strandspaziergängen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ein weiteres Highlight ist der Baumwipfelpfad Prora gleich in der Nähe, der einen spektakulären Blick über die Insel und die Ostsee bietet. Der Weg führt durch die Baumkronen und endet in einem Aussichtsturm, von dem aus wir die gesamte Küste überblicken können.

Auf nach Hiddensee

Eine Fahrt zur Insel Hiddensee ist ein Ausflug in eine andere Welt. Bereits die Überfahrt von Schaprode, einem kleinen Hafen, bietet einen ersten Hauch von Abenteuer. Der Wind weht uns durch die Haare, während die Fähre gemächlich durch das glitzernde Wasser der Ostsee gleitet. Vorbei an malerischen Küstenlandschaften und winzigen Inseln eröffnet sich bald der Blick auf Hiddensee, ein schmaler Landstreifen, der wie ein grünes Juwel aus dem Meer ragt. Auf Hiddensee ist alles anders, es gibt keine Autos, nur Fahrräder und Pferdekutschen bestimmen das ruhige Tempo des Insellebens. Am besten mit dem Fahrrad die zauberhaften Dörfer Kloster, Vitte und Neuendorf erkunden. Jeder dieser Orte hat seinen eigenen Charme und lädt zum Verweilen ein. Kloster ist besonders sehenswert mit seiner historischen Inselkirche und dem Gerhart-Hauptmann-Haus, wo der berühmte Dichter seine letzten Jahre verbrachte. Die Natur auf Hiddensee ist überwältigend. Ein absolutes Muss ist eine Wanderung zum Dornbusch Leuchtturm, dem höchsten Punkt der Insel. Der Aufstieg mag etwas anstrengend sein, aber die Belohnung ist unvergesslich: ein atemberaubender Panoramablick über die gesamte Insel und die weite Ostsee. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis nach Dänemark. Hiddensee bietet auch hervorragende Strände, die zu langen Spaziergängen oder entspannten Stunden im Sand einladen. Ruhe und Abgeschiedenheit finden man vor allem an den Stränden im Süden der Insel. Ein Tag auf Hiddensee – ein Tag voller Entschleunigung und Natur.

Nur vier Tipps aus nahezu unzählig vielen Möglichkeiten für Ihre persönliche Entdeckungsreise nach Rügen. Informationen gibt es ausführlich im Netz, in gedruckten Reiseführern bei Ihrem regionalen Buchhändler, oder fragen Sie uns.

 

Von Wolfram Hegen Text mit Unterstützung von Chat GPT 

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