Jetzt hat der Monaco doch glatt seinen Abgabetermin verschlafen! Ich bin fei ganz schee daschrocken, als der Chef nachgfroochd hod, wo der Text bleibt. Gottla na! Aber was ein findiger Franke ist, der findet schon eine Lösung. Alle reden über dieses „Chat GPT“? Dann probieren wir das halt mal aus! Schneller hob iech noch nie an „Monaco Franken“ g’schriem!
Also los geht’s! „Was weißt Du über Franken und Ressourcen“, tippe ich ein. Schließlich ist das ja das übergreifende Thema dieser Ausgabe. Keine zehn Sekunden später spuckt das Programm einen 1.000 Zeichen langen Text aus. Langt zwoar ned ganz, oba damit kamma ja arbeiten! „Franken ist eine historische Region in Deutschland, die sich hauptsächlich in Bayern erstreckt, aber auch Teile von Baden Württemberg, Hessen und Thüringen umfasst. Die Region ist bekannt für ihre reiche Geschichte, ihre malerischen Landschaft en und ihre vielfältige Kultur.“ Klingt jetzt erschdamool sehr allgemein! Und da hätt‘ ich, ehrlich gsoochd, kaa künstliche Indelligenz dofi er gebrauchd! Aber gleich wird’s scho interessanter! „In Bezug auf Ressourcen verfügt Franken über verschiedene natürliche Ressourcen. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt und bekannt für den Anbau von Getreide, Wein, Obst und Gemüse. Franken ist auch für seine zahlreichen Brauereien und die Produktion von Bier bekannt. Die Region hat eine lange Tradition in der Braukunst und ist für ihre vielfältigen Biersorten berühmt.“ Schau! Ich hob’s ja scho immer g’wusst: Franken und Bier, des g’hört zsamm, des bassd wie Oarsch auf Eimer, des is a Symbiose! Getreide, Obst, G’müs‘ – ja, is bestimmt aa wichdich! Was weiß das Programm noch? „Darüber hinaus gibt es in Franken auch verschiedene mineralische Ressourcen. In der Region gibt es Vorkommen von Kalkstein, Sandstein und Granit, die für den Bau und die Gestaltung von Gebäuden verwendet werden. Franken ist auch reich an Th ermalquellen und Mineralwasserquellen, die für den Tourismus genutzt werden.“ Des is woahr! Die Obermain Th erme in Bad Staff elstaa is ja sogar über die Grenzen Frankens hinaus ein Begriff . Und mei Lieblingswirtschaft in der Fränggischen Schweiz is a scheens Sandsteinhaus mit eigener kleinen Brauerei und aaner guten Küchn … oba des bleibt mei Geheimnis, wo des genau is, gell! Damit zurück zu dem kleinen Selbstversuch: Dafür, dass die Anfrage recht unkonkret war, waren das doch schon ein paar ordentliche Ergebnisse! Und es hilft ja nichts: „Chat GPT“ ist der neueste Scheiß, wie man so schön sagt. Eine Künstliche Intelligenz, kurz „KI“ oder auf Englisch „AI“ (artificial intelligence) genannt, erstellt in kürzester Zeit Texte zu sämtlichen Themen, gibt Antworten auf alle nur denkbaren Fragen und hat sogar das bayerische Abitur bestanden. „Reschbeggd“ soch iech do! Wobei: Das kann einem ja sogar fast ein bisschen Angst machen! “Die KI wäre ein Zweierschüler“ schrieben die Zeitungen und Newsportale nach dem Abi versuch im Mai. Es war der zweite seiner Art – beim ersten Versuch hatte Chat GPT noch lediglich in Geschichte ein ordentliches Ergebnis erzielt, während es in Mathe, Informatik und Ethik schwächelte und in Deutsch sogar durchrasselte. Im zweiten Anlauf sah das nun alles schon deutlich besser aus – das Programm hatte sich auf eine „4.0Version“ upgedatet und kam sogar mit der Interpretation einer Parabel von Ilse Aichinger auf zehn von 15 möglichen Punkten. Wenn sich das Programm so rasant weiterentwickelt, dann wird es bald ein 1,0 Abi schaffen, Doktorarbeiten schreiben (wenn es das nicht schon längst tut) und Schach Weltmeister. Andere KIs werden in kürzester Zeit wahnsinnig schwere Dinge errechnen und komplexeste Zusammenhänge herstellen können, und vielleicht Forschung oder in der Medizin schneller weiterbringen, als wir das jemals für möglich gehalten haben. Im westfälischen Hamm wird jetzt erstmals eine Ampel von einer KI gesteuert, die die Rot und Grünphasen dem Verkehrsfluss anpasst. KI könnte eine Verheißung sein, in den falschen Händen aber eben leider auch eine Bedrohung. Sicherlich könnte auch die Ampel in Berlin – sorry, kleiner Exkurs – auch mehr intelligente Steuerung vertragen. Aber davon, dass KI in der Politik genutzt würde, ist bisher nichts zu merken. In der bayerischen Politik jedenfalls sicher nicht! Da will sich schließlich niemand selbst abschaffen. Wohin sonst auch mit all den Seppis, Tonis und Gustls – all den Parteifreunden, wenn plötzlich ein Computerprogramm alles regelt und entscheidet. Okay, möglicherweise hätte man sich bei der einen oder anderen Entscheidung ein paar Millionen Euro gespart, weil eine KI zum Beispielfrühzeitig erkannt hätte, dass die Baukosten für das Objekt XY ins Unermessliche steigen würden oder dass eine Investition gerade gnadenlos in den Sand gesetzt wird (gell, Sie denken jetzt aa an Scheuers Autobahnmaut?!), weil die rechtlichen Hürden nicht übersprungen werden können. Aber wir sind schließlich in Bayern, wo Pöstchenschachern noch zum guten Ton gehört. Parteien und Filz bilden hier eben genauso eine Symbiose wie Franken und das Bier. Wer jetzt nicht gleich weiß, was eine Symbiose ist – ChatGPT erklärts: „Eine Symbiose ist eine enge und langfristige Beziehung zwischen zwei oder mehreren Organismen unterschiedlicher Arten, bei der beide Partner gegenseitig voneinander profitieren. Es handelt sich um eine Form des Zusammenlebens, bei der die Interaktion zwischen den Organismen für alle Beteiligten vorteilhaft ist.“
So weit, so gut! Biologen wissen aber auch, dass es durchaus auch andere Formen von Symbiosen gibt, bei denen nicht unbedingt immer beide Seiten am Ende gut dastehen: „Eine weitere Art der Symbiose ist die parasitäre Symbiose, bei der ein Partner (der Parasit) von der Beziehung profitiert, während der andere Partner (der Wirt) geschädigt wird. Ein Beispiel dafür ist der Befall von Tieren durch Parasiten wie Zecken oder Flöhe.“ Das erinnert den Monaco jetzt an Franken und Bayern, wobei sich die beiden Volksgruppen sicherlich auch weiterhin darüber streiten dürft en, wer nun der Parasit und wer der Wirt ist. Gut, dass wir das wissen, auch ohne Chat GPT!
Schätzla, schau wie iech schau!