Interview
„Endlich mal keine Regeln!“
Jeannie Michaelsen im Interview
Bislang ist sie vor allem durch ihre Auftritte als Moderatorin für verschiedene Fernseh-Formate bekannt. Im Januar 2024 präsentiert Jeannine Michaelsen ihr erstes abendfüllendes Comedy Programm in Bamberg. Im Interview spricht die 41-jährige ausgebildete Diplom-Bühnendarstellerin über Humor als Werkzeug, um verletzende Erlebnisse in etwas Heilsames zu verwandeln, warum es Männern leichter gelingt, sichtbar zu sein und sich zu vernetzen und warum sie das Gefühl von „riesigem Lampenfieber“ mag.
LICHTENFELSER: Sie treten am 19. Januar 2024 in Bamberg mit Ihrem ersten Comedy- Programm „,Geh zum Fernsehen!‛ haben sie gesagt…“ auf. Was hat Sie bewogen, ein eigenes Comedy Programm zu verfassen?
Jeannine Michaelsen: Mein Job als Moderatorin besteht oftmals darin, die Formate anderer auszuführen und mit Leben zu füllen. Ich bin zwar oft an der Ausarbeitung beteiligt, aber „meins“ ist es selten. Und ich wollte einfach dringend mal „meins“ machen. Meine Ideen, meine Geschichten, meine Vorstellungen – also: meine Show, genau so, wie ich sie mir vorstelle.
LICHTENFELSER: Sie sind vor allem durch Ihre Auftritte als Moderatorin bei „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt“ auf ProSieben bekannt. Zudem haben Sie verschiedene Sendungen für ARTE, ZDFinfo, ZDFneo und VOX moderiert sowie bei der Goldenen Kamera und den Internationalen Filmfestspielen in Berlin als Moderatorin mitgewirkt. Mit Ihrem Comedy-Programm stehen Sie solo im Rampenlicht. Ist dieser Schritt gewissermaßen eine Art Emanzipation für Sie?
Jeannine Michaelsen: Emanzipation, absolut. Vor allem von meiner Funktion. In der Moderation hält man die Fäden in der Hand und schaut, dass die Bühne für alle bereit steht. Jetzt mach ich das quasi für mich.
LICHTENFELSER: In der Pressemitteilung zu Ihrem Programm werden Sie zum Ablauf Ihres Auftritts mit den Worten zitiert: „Ein Abend voll mit allem, was ich immer schon sagen, machen und verarschen wollte, ohne dass mir jemand dazwischen labert“. Was werden Sie in Ihrem Programm präsentieren, das Sie bislang noch nicht machen konnten?
Jeannine Michaelsen: Ich denke, fast alles kennt man so von mir nicht, zumindest nicht aus meinen TV-Shows. Stand-up, Anekdoten, Gäste, Zeit für Interaktion mit dem Publikum und vor allem Musik. In diesen Rollen sieht man mich eher selten. Ich freue mich ganz besonders auf das Publikum. Echte Menschen vor der Bühne, echte Reaktionen und Zeit auf beides einzugehen. Und ich freu mich auf die Musik.
LICHTENFELSER: Sie haben Ihr Solo-Programm in einer Ankündigung mit den Worten beschrieben: „Ich arbeite beim Fernsehen. In diesem Universum verzweifle ich regelmäßig an den Strukturen, Männern, Frauen, Tierbabys, Sexismus, schlechtem Kaffee und mir selbst“. Das klingt nach einem umfangreichen Themen-Kosmos. Was erwartet die Besucherinnen und Besucher Ihrer Show?
Jeannine Michaelsen: Mich und mein Blick auf mein Leben und die Umgebung, in der es stattfindet. Ein liebevoller und humorvoller Blick auf alles um mich herum und ein nachsichtiger, aber ehrlicher auf mich und „meine Welt“. Am Ende mache ich die Show, die ich immer schon machen wollte, mit allem, worauf ich Lust habe. Endlich mal keine Regeln!
LICHTENFELSER: Für wen ist Ihr Programm geeignet? Haben Sie eine spezielle Zielgruppe?
Jeannine Michaelsen: Nein. Ich möchte jede und jeden da haben, der sich durch meine Themen und meinen Humor eingeladen fühlt.
LICHTENFELSER: Es gibt Männer, die generell der Überzeugung sind, dass Frauen keinen Humor haben oder nicht lustig sind. Was würden Sie diesen Männern antworten?
Jeannine Michaelsen: Gute Besserung.
LICHTENFELSER: Was wünschen Sie sich für Ihren Auftritt in Bamberg?
Jeannine Michaelsen: Fränkische Euphorie – wie auch immer die aussieht.
LICHTENFELSER: Zum Abschluss: Angenommen Sie sind mit Ihrem Comedy-Programm derart erfolgreich, dass Sie eine eigene Fernsehshow erhalten. Wen würden Sie als Moderator oder Moderatorin engagieren?
Jeannine Michaelsen: Eine talentierte, lustige Frau. Im besten Fall eine, die bis dato noch niemand so wirklich kennt.
Jeannine Michaelsen: „Geh zum Fernsehen!“ haben sie gesagt …
Wann? 19. Januar 2024 um 20 Uhr • Wo? Haas-Säle Bamberg
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Tickets: An allen bekannten VVK-Stellen oder online ausdrucken unter: www.agenturstreckenbach.de
Weltklasse in Lichtenfels
Das Klassik-Open-Air in diesem Jahr mit Joo-Young Kim
Er ist einer der besten jungen asiatischen Nachwuchspianisten und gilt als absolutes Ausnahmetalent am Flügel: Der Südkoreaner Joo-Young Kim. Davon können sich alle Besucherinnen und Besucher des diesjährigen Klassik-Open-Airs auf dem Lichtenfelser Marktplatz selbst überzeugen, wenn er seine Zuhörer am ersten Donnerstag im August mit auf eine bezaubernde musikalische Reise nimmt – mit Werken von Domenico Scarlatti, Johannes Brahms, Frederic Chopin und Franz Liszt bis hin zu Rachmaninoff.
Joo-Young Kim wurde 1997 in Busan in Südkorea geboren. Er studiert im künstlerischen Masterstudiengang an der Hochschule für Musik in Mannheim bei Professor Wolfram Schmitt-Leonardy. 2019 gewann er in drei bedeutenden Internationalen Klavierwettbewerben jeweils den 1. Preis: Die China International Piano Competition, die XXIV Music Chunchu Competition und die China Grand Canal International Lang Lang Piano Competition mit keinem geringeren als dem aktuell wohl weltbesten Pianisten Lang Lang als Juryvorsitzendem. Alle Gäste können sich also auf einen Abend mit absoluter Weltklasse freuen – und das mitten in Lichtenfels, bei freiem Eintritt.
Möglich machen das Klassik-Open-Air vor allem die Sponsoren Herrenmode Roberto Bauer, das Pianohaus Maintal, die R&G Beteiligungs-GmbH, dem Brauhaus Leikeim und der Firma Druckprofi-Babic, ohne deren Unterstützung eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre.
Die Organisatoren freuen sich über Spenden für die „Stiftung unser Lichtenfels“, für die an diesem Benefizkonzert Spendenboxen am Getränkeausschank aufgestellt sind. Auch die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf fließen in die wohltätige „Stiftung unser Lichtenfels“. Wer bereits im Vorfeld zur Veranstaltung für die „Stiftung unser Lichtenfels“ spenden möchte kann dies unter der IBAN-Bankverbindung DE31 7835 0000 0044 9999 44 und dem Verwendungszeck „Stiftung unser Lichtenfels“ an den Empfänger „Stiftergemeinschaft“ tun. Weitere Informationen zur „Stiftung unser Lichtenfels“ gibt es auch online unter www.lichtenfels.de/stiftung-unser-lichtenfels.
Wann? 3. August 2023, 19 Uhr
Wo? Marktplatz Lichtenfels
Weitere Informationen? Der Eintritt ist frei.
Buchempfehlung
Martin Vögele von der Buchhandlung Riemann
„Erschütternd, Mut machend und absolut unvergesslich. Ein Roman wie eine Naturgewalt.“
(Bonnie Garmus, Autorin von „Eine Frage der Chemie“)
Colorado in den 1940erJahren. Geschützt am Fuße mächtiger Berge, umgeben von weiten Wäldern, strömt der Gunnison River am kleinen Städtchen Iola vorbei. Auf der Pfirsichfarm ihrer Familie muss die junge Victoria, die alle nur „Torie“ nennen, ihre früh verstorbene Mutter ersetzen.
Es ist ein arbeits- und entbehrungsreiches Leben, das die 17Jährige führt. Sie kümmert sich um Haus und Hof, bringt täglich das Essen auf den Tisch und macht die Wäsche für die drei Männer, mit denen sie auf der Farm lebt. Neben ihrem Vater sind das ihr durch den Zweiten Weltkrieg an Körper und Seele versehrter und darüber zum trinkenden Zyniker gewordenen Onkel Og sowie ihr aufbrausender und hitzköpfiger Bruder Seth.
Als Torie eines Tages Letzteren wieder einmal aus dem örtlichen Pokerschuppen holen will, in dem sie ihn betrunken zu finden vermutet, kommt es zu einer schicksalhaft en Begegnung mit einem jungen Mann.
Wilson „Wil“ Moon fragt Torie nach dem Weg und er zieht sie mit seiner besonderen Art unmittelbar in seinen Bann. Wil ist freundlich, humorvoll, charmant und voll von einer Sanftheit, der sie in ihrem bisherigen Leben noch nicht begegnet ist. Niemand hat Torie je auf die Anziehungskraft zwischen den Geschlechtern vorbereitet, und so überraschen sie ihre Gefühle wie eine Naturgewalt.
Doch Wil ist indigener Abstammung. Er ist ein Vagabund, der von seiner letzten Arbeit in einem Kohlebergwerk abgehauen ist. Seine Haut ist so dunkel wie seine tiefgründigen Augen und sein Haar lugt schwarz unter seiner Kappe hervor.
Er fällt auf im ländlichen Colorado und ist im Ort alles andere als willkommen. Die Bewohner Iolas begegnen ihm mit Misstrauen und als aufgrund vermeintlicher Diebstähle eine Belohnung für seine Ergreifung ausgesetzt wird, taucht Wil unter. Torie und er treffen sich heimlich, immer in der Angst, entdeckt zu werden. Als Tories Bruder Seth sich in den Kopf setzt, die Prämie zu ergattern, spitzt sich die Situation dramatisch zu und zwingt Torie zu weitreichenden Entscheidungen…
„So weit der Fluss uns trägt“ ist ein großer Roman über Vorurteile und eine Liebe, die nicht sein darf. Über Entbehrung, Trauer und Verzweiflung. Und zugleich eine anrührende, lebenskluge Geschichte über eine starke Frau, die niemals den Mut verliert, über unerwartete Unterstützung, über Freundschaft und Versöhnung.
Für mich ist „So weit der Fluss uns trägt“ einer der Romane des Jahres. Wer „Der Gesang der Flusskrebse“ und „Eine Frage der Chemie“ mochte, wird auch diese Geschichte lieben.
Inhaltsangabe
Am Fuße der Berge Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Onkel in rauer Abgeschiedenheit. Doch der Tag, an dem sie dem freiheitsliebenden Wil begegnet, verändert alles. Bald ist Victoria gezwungen, das Leben, das sie kennt, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen.
Shelley Read
… lebt in fünft er Generation mit ihrer Familie mitten in den rauen Elk Mountains in Colorado. Sie ist tief verwurzelt in dieser Gegend und ihrer Natur, die auch ihren Debütroman inspiriert und geprägt hat. „So weit der Fluss uns trägt“ hat weltweit für großes Aufsehen gesorgt und erscheint in über 30 Ländern.