Buchempfehlung: James McBride – Himmel & Erde

Gesponserter Beitrag

von Martin Vögele von der Buchhandlung Riemann

„Wir alle brauchen und wir alle verdienen diesen lebens- und liebesbejahenden Roman, der Brücken spannt über das, was uns vermeintlich trennt.“ The Washington Post James McBride erzählt in „Himmel & Erde“ eine lebendige, herzliche und zugleich traurige Geschichte über Menschlichkeit und die Kraft der Gemeinschaft. In Chicken Hill, einem einfachen Viertel der Kleinstadt Pottstown (Pennsylvania), leben Menschen verschiedenster Herkunft zusammen – Juden, Schwarze, Arme. Die kulturellen Unterschiede der Bevölkerungsgruppen sind groß: Hier die aus Europa eingewanderten Juden mit ihrem Ideal des amerikanischen Traums, da die formal freien, jedoch seit Generationen unterdrückten Afroamerikaner, die Weißen gegenüber grundsätzlich reserviert und skeptisch sind.

Doch über alles Trennende hinweg verbindet sie ihr gemeinsames Schicksal als von den weißen Amerikanern kritisch beäugte Außenseiter. Für das gute Verhältnis ist nicht zuletzt die junge Chona Ludlow mit ihrem Lebensmittelladen verantwortlich. Die Tochter bulgarischstämmiger Juden betreibt den „Heaven & Earth Grocery Store“, das einzige jüdische Lebensmittelgeschäft auf Chicken Hill und dessen gesellschaftliches Zentrum. Hier kaufen alle ein, egal an welchen Gott sie glauben oder welche Hautfarbe sie haben. Den Vorschlag ihres Mannes Moshe, es vielen anderen Juden gleichzutun und in eines der besseren, „weißen“ Stadtviertel zu ziehen, lehnt sie empört ab. Chonas Platz ist Chicken Hill. Dank ihrer Weisheit, Güte und Hilfsbereitschaft ist sie über alle ethnischen und religiösen Schranken hinweg anerkannt und sehr beliebt.

Und so zögert Chona auch keine Sekunde, als Addie und Nate, ein Ehepaar das für ihren Mann arbeitet, sie um Hilfe bittet. Addies verwaister Neffe Dodo, der seit einer Ofenexplosion taub ist, soll auf Geheiß des Staates in eine Anstalt kommen, über die schlimme Geschichten kursieren. Chona nimmt das intelligente und empathische Kind auf und versteckt es bei sich zu Hause. Doch die Behörden sind auf der Suche und lassen nicht locker. Dodo droht entdeckt und weggesperrt zu werden …

In „Himmel & Erde“ gewährt uns James McBride tiefe Einblicke sowohl in das Leben europäisch-jüdischer Einwanderer in den Vereinigten Staaten des frühen 20. Jahrhunderts als auch in das Schicksal der Afroamerikaner dieser Zeit. Der Autor schildert die Kämpfe, Hoffnungen und Tragödien der Menschen mit Humor und Feingefühl, wobei die teils tragischen Ereignisse stets von einer tiefen Menschlichkeit getragen werden.

Der Roman fesselt durch seine kraftvolle, farbenfrohe Sprache und die ergreifende Erzählweise, mit der James McBride über Freundschaft, Toleranz und Menschlichkeit schreibt. Er schafft es, die Tragik und den Humor des Lebens zu vereinen und zeigt, wie Gemeinschaft auch in widrigsten Umständen blühen kann. Ein wunderbares Buch über die Bedeutung von Zusammenhalt und Mitgefühl.

INHALTSANGABE

Pottstown, Pennsylvania, 1972: Als Bauarbeiter beim Ausheben des Fundaments für ein neues Wohngebiet auf ein menschliches Skelett stoßen, ahnt niemand, welche lang gehüteten Geheimnisse sich dahinter verbergen: Sie führen zurück in die 1920er und -30er Jahre, als im heruntergekommenen Stadtviertel Chicken Hill jüdische Einwanderer und Afroamerikaner Tür an Tür lebten und ihre jeweilige Idee des Amerikanischen Traums zu verwirklichen suchten.

JAMES MCBRIDE, …

… Autor, Musiker, Drehbuchschreiber, Journalist – wurde weltberühmt durch seinen autobiografischen Roman „Die Farbe von Wasser“. Das Buch gilt inzwischen als Klassiker in den Vereinigten Staaten, es stand zwei Jahre lang auf der New York Times Bestsellerliste. McBrides Debüt „Das Wunder von St. Anna“ wurde von Spike Lee verfilmt. Für „Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford“ erhielt McBride den renommierten National Book Award. Die Verfilmung mit Ethan Hawke läuft aktuell auf Sky. 2015 wurde James McBride von Barack Obama mit der National Humanities Medal ausgezeichnet.