Dieses Mal: Christof Pilarzyk, Mitbegründer des Sambafestivals, Gründer des Bierlands Oberfranken, Aufbau der Brauerei Grosch, erfolgreicher Hotelier und Gastronom.

Sind Sie ein Macher?

Ja. Bin ich.

Warum fühlen Sie sich als Macher?

Neues zu entwickeln und dabei Bewährtes weiterzuentwickeln, das ist für mich Machen. Neues war zum Beispiel das Sambafestival vor 27 Jahren. Das haben wir damals im Team zu Dritt aus der Taufe gehoben und bis heute zu Europas größtem Sambafestival entwickelt. Neues waren die Idee und der Aufbau der Organisation Bierland Oberfranken. Neu ist auch die Brauerei. Am Anfang hatten wir zwei Biere, mittlerweile sind es 12, und Sondersude zu speziellen Ereignissen kommen noch dazu. Neu ist die Alm in Rödental, die wir übernommen haben, der Biergarten in der Domäne, neu ist meine Position als Geschäftsführer der privaten Braugasthöfe von Italien bis nach Dänemark. Neu ist auch die Zusammenarbeit mit dem „Oktopafest“. Wir sind ins Gespräch gekommen, jetzt sind wir ein Teil dieser Riesengaudi. Bewährtes dagegen ist die Gastronomie, „Der Grosch“, der Standort in Rödental, das Interieur, die fränkische Küche. Das alles gibt es schon seit über 590 Jahren. Aber auch „Der Grosch“ musste fit gemacht werden für die Zukunft. So wie er heute dasteht, hat er nichts mehr mit dem Grosch von vor 20 Jahren zu tun. Die Hülle ist noch da, aber neu ist das Hotel, neu ist die Art und Weise, wie wir seither Gastronomie leben. Wenn man so will, ist mein Macherleben also zweigeteilt: Samba ist das eine, und das Gastronomieleben das andere.

Was treibt sie an?

Es ist die pure Lebensneugier. Ich bin immerzu am Suchen. Und es muss mir auch Spaß machen, ich muss da überall mit Herzblut dabei sein, sonst könnte ich nichts machen, sonst hätte ich keine Energie, sonst wäre ich kein Macher. Außerdem muss man immer ein Team um sich haben und man braucht unbedingt ein gut funktionierendes Netzwerk. Das alles habe ich. Und vor allem habe ich mit meiner Frau eine ganz wichtige bodenständige Konstante an meiner Seite. Ohne sie würde ich das alles nicht schaffen.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Alles, was ich mache, ist für mich gleichwertig. Das alles zu schaffen, alles so gut wie möglich, darauf bin ich stolz. Der Grosch war damals in einer schwierigen Situation. Jetzt gehören wir ganz vorne mit dazu, was gute gehobene fränkische Küche angeht, wir gehören zu den fünf Prozent der größten Gastronomiebetriebe in Bayern. Das Sambafest funktioniert, die Brauerei, das Hotel. Das alles macht mich schon stolz. Und privat bin ich natürlich auf meine Kinder sehr stolz.

Wie sehr muss man an seine Grenzen gehen, um etwas zu erreichen?

Ich mache immer alles mit 100 Prozent. Mehr geht auch nicht. Aber, das habe ich auch gemerkt, immerzu an seine Grenzen zu gehen, ist auf Dauer nicht gesund. Auch Macher brauchen Pausen, und die muss man sich auch zugestehen. Wenn ich etwas gelernt habe, ist es Loslassen, wenn mal was nicht klappt.

Ist Coburg ein guter Standort zum Machen?

Wenn es kein Standort zum Machen wäre, gäbe es hier nicht so viele Veranstaltungen. Coburg ist ein Topstandort zum Machen. Natürlich gibt es auch viele Sachen, die nicht so laufen, trotzdem haben wir insgesamt ganz viele tolle Entwicklungen vorzuweisen. Manchmal muss man die Macher einfach auch machen lassen.

Konzeption & Foto: Sebastian Buff

    1 Response

    1. Martin Poettgen

      Der Christof ist eine großartige Person, hat eine tolle Familie und hat sich dies alles mit seiner Frau zusammen erarbeitet. Seid froh in Cburg, dass Ihr so jemanden habt.

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