Konzeption & Foto: Sebastian Buff

Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.

Dieses Mal: Rolf Beyersdorf, Veranstalter und Mitinitiator Internationales Samba-Festival Coburg, Geschäftsführer Coburger Turnerschaft und Mitinhaber der Agentur Terra Brazil.

Sind Sie ein Macher?

Im Grunde ist doch jeder Mensch ein Macher. Manchmal geht man voran, gibt die Richtung vor, ein anderes Mal macht man mit. Und manche Menschen haben eben das Glück, dass viele mitmachen. Natürlich bin ich ein Macher.

Warum Sind sie ein Macher?

Ich denke, ich habe viele Ideen und die nötige Energie diese auch umzusetzen. Klar, es funktioniert bei Weitem nicht alles, aber die eine oder andere Vision kann schon Menschen begeistern und mitreißen.
Ich war als Kind schon sehr umtriebig und neugierig. Zudem haben der Leistungssport und das Sportstudium mich Disziplin, Zuverlässigkeit und Ausdauer gelehrt. Mit den Jahren dann habe ich gelernt, meine Kräfte einzuteilen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Dinge zu ignorieren, die mir meine Energie rauben. Ich bin sehr leidenschaftlich, kann Menschen für etwas begeistern und lasse mich auch von anderen begeistern.

Wie ging es los mit dem Machen?

Seit meiner Kindheit bin ich ein Entdecker und Netzwerker. Zusammen mit meinen beiden Brüdern Max und Niklas bin ich in einer multinationalen Familie aufgewachsen. Unsere Mutter ist Britin und die langen Sommer in Cornwall haben mich geprägt und waren eine einzige Abenteuerreise für mich. Meine beiden Brüder und ich waren uns immer gegenseitig Inspiration und Ansporn. Jeder von uns hatte das Glück sich einen großen Freundeskreis aufbauen zu können. Das sind auch die Kraft quellen, aus denen ich schöpfe: meine Frau, meine Kinder, meine Familie und meine Freunde! Meine Eltern legten großen Wert auf eine gute Erziehung – das war mein Glück! Neben einer guten schulischen Ausbildung war ihnen auch eine musikalische Erziehung wichtig sowie eine gewisse körperliche Fitness. Meine sozialen Kompetenzen konnte ich mir dann in diversen Sport- und Kulturvereinen erwerben.

Viele Menschen haben ein klares Ziel im Fokus und tun alles um es zu erreichen. Zu diesen Menschen gehöre ich nicht. Ich engagiere mich auf so vielen Ebenen und bin in vielen Projekten involviert, dass ich oftmals nur noch reagieren kann, um die Dinge am Laufen zu halten. Eine gewisse Vielseitigkeit kann Fluch und Segen zugleich bedeuten.

Was treibt sie an?

Ich möchte den Menschen Freude schenken, positive Lebensenergie, oder wie die Brasilianer sagen „Axé“. Wenn ich Menschen aus ihrem Alltag entführen darf und ihnen ein Lächeln entlocken kann, vor allem Menschen denen es gerade nicht so gut geht, dann bin ich glücklich. Aber ich möchte mit meinem Tun auch Dinge bewegen, mich in die Gesellschaft einbringen. All das ist aber nur möglich mit tollen Teams. Das ist mein eigentliches Geheimnis und ein Riesenglück, ich denke auch der Schlüssel zum Erfolg von vielen Machern – das Team und das Umfeld. Das macht mich sicher, das gibt mir Kraft und so kann man der Gesellschaft auch wieder was zurückgeben. Gerade in dieser heutigen, verrückten Zeit in der Nächstenliebe, Toleranz und Respekt eine immer geringere Rolle zu spielen scheinen, bieten wir als Team eine lebensfrohe, völkerverbindende Alternative! Frei nach dem Motto: „Don`t dream it-be it!“

Ist die Region Coburg ein guter Standort zum Machen?

Die Region Coburg hat sich seit der Grenzöff nung zu einem perfekten Standort gemausert! Vor 1990 war hier alles noch etwas schwieriger und ich war viel in der Welt unterwegs. Jetzt haben wir nicht nur eine wunderschöne Heimat, sondern sind eine innovative Region mit begeisterungsfähigen Menschen, einer sehr guten Infrastruktur und das alles mitten in Europa. Ich hoff e das bleibt auch noch lange so!

Doch gestatten Sie mir bitte noch eine letzte Bemerkung zu Ihrem Eingangstext: mich als „Nimmermüden“ zu bezeichnen ist falsch. Am Montagabend nach dem Samba-Festival bin ich „Immer müde“!

Die Fragen stellte Wolfram Hegen.

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