Konzeption & Foto: Sebastian Buff

Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.

Dieses Mal: Frank Carsten Herzog, der Gründer von Concept Laser in Lichtenfels, dem weltweit führenden Hersteller von 3-D-Metalldruckern. Nach dem Verkauf großer Teile des Unternehmens an General Electric ist der gebürtige Bamberger, der an der Hochschule Coburg studiert hat, heute in vielen Bereichen unternehmerisch tätig, begleitet Startup-Unternehmen und möchte die Region mit einem Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien weiter nach vorne bringen.

Sind Sie ein Macher?

Ja, ich glaube, ich bin ein Macher.

Warum sind Sie ein Macher?

Ich spüre den inneren Antrieb, Dinge nach vorne zu bringen. Macher sind Treiber, Menschen, die ganz pragmatisch Dinge verbessern wollen, das aber mit ganz viel Herzblut tun. Und Macher hinterfragen auch sich selbst in ihrem Tun immer wieder, um sich weiterzuentwickeln, besser zu werden. Wie ging es los mit dem Machen? Wenn man so will, in der Schule. Da war ich schon Klassensprecher. Und selbst in der Freizeit, beim Wandern oder Motorradfahren mit Freunden, übernehme ich gerne Verantwortung, gestalte und plane sehr gerne mit. Aber natürlich vor allem im Beruf. So entstand auch Concept Laser: Bei einem Ferienjob in einem einheimischen Unternehmen kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit dreidimensionalen Prototypen auf Basis von Kunstharz mit UV-Licht. Daraus wurde die spontane Idee geboren, das Gleiche mit Metallen zu probieren. Und über eine Studien- und Diplomarbeit sowie die zwei ersten Patente entstand daraus die Firma Concept Laser, die ich im Jahr 2000 mit meiner Frau gegründet habe.

Zusammen haben wir mit der finanziellen Unterstützung Ihrer Eltern und Ihres Onkels, selbst Unternehmer, aus einer Idee ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen entwickelt. Dazu braucht es Menschen, die Dir und Deinen Ideen Vertrauen schenken, Dir den nötigen Freiraum geben, um daraus dann etwas machen zu können.

Wie geht es weiter mit dem Machen?

Wir sind weiterhin zu einem Viertel an Concept Laser beteiligt, dort vertrete ich die Interessen der Altgesellschafter, aber vor allem unterstützen wir, wo immer wir einen Beitrag leisten können, das Unternehmen, das wir vor fast 20 Jahren gegründet haben. Darüber hinaus sind wir unternehmerisch aktiv: Wir unterstützen Startups, versuchen weiter den 3D Druck zu etablieren, und engagieren uns vor allem für die Region, der wir so viel zu verdanken haben. Dabei geht es uns vor allem darum, digitale Zukunftsthemen im ländlichen Raum zu verankern, wie 5G, Maschinenlernen, Big Data, Künstliche Intelligenz, wir sind ja das beste Beispiel dafür, dass High-Tech auf dem Land funktionieren kann. Das wird die Zukunft sein, da müssen wir die Region Coburg- Kronach-Lichtenfels nach vorne bringen, den jungen Menschen Perspektiven bieten, das geht nur mit Bildung, Fortbildung, Weiterbildung.

Was treibt Sie dabei an?

Ich möchte Positives bewirken, Sinnvolles nach vorne bringen. Das treibt mich an. Ich glaube, da kann ich mit meiner Erfahrung und meinem Netzwerk gemeinsam mit anderen in der Region viel bewegen. Dafür nutze ich heute meine Zeit. Wir sind hier großgeworden mit den Menschen vor Ort, wir wollen da auch etwas zurückgeben.

Ist die Region ein guter Standort für Macher?

Sie ist ein sehr guter Standort für Macher, weil wir hier sehr vieles finden, was man zum Machen benötigt. Infrastruktur, tolle Menschen, innovative Firmen, das Ganze in einer herrlichen Naturlandschaft mit großer Tradition, eine Heimat, die uns erdet. Sonst hätten wir Lichtenfels ja auch nicht zu einem der führenden internationalen Standorte in Sachen 3D-Druck entwickeln können.

Die Fragen stellte Wolfram Hegen

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