Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.
Dieses Mal: Erik Stammberger, der geschäftsführende Gesellschafter des Polstermöbelherstellers Willi Schillig aus Frohnlach mit heute über 1000 Mitarbeitern und sieben Standorten auf der ganzen Welt.
Sind Sie ein Macher?
Ja. Ich denke schon.
Warum sind Sie ein Macher?
Mein Leitspruch ist „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Machen heißt daher, sich und das Unternehmen ständig zu hinterfragen, alle Entscheidungen, alle Entwicklungen, um immer schnell reagieren zu können. Ausruhen auf den Erfolgen der Vergangenheit funktioniert nur für einen gewissen Zeitraum, aber langfristig nicht. Es gibt immer Ansätze nach vorne zu kommen, sich weiterzuentwickeln, neue Produkte zu kreieren, Prozesse zu verbessern. Das ist für mich Machen.
Was macht das Machen aus?
Also man braucht eine Richtung, eine Idee, eine Vision, die man vorleben muss, ein Team, das mitzieht, und natürlich auch eine Portion Mut und Risikobereitschaft . Die besten Entscheidungen als Macher trifft man nicht mit dem Bauch, auch nicht mit dem Hirn, sondern sozusagen in der Mitte, mit dem Herzen. Dazu gehört die Begeisterung für eine neue Idee genauso wie ein kühler Kopf. Deswegen bauen wir auf ein schlagkräftiges Führungsteam, eine Mischung aus erfahrenen und frischen Kollegen, absolute Spezialisten mit dem notwendigen Know-how. Als Mannschaft haben wir in den letzten Jahren mehr gute als schlechte Entscheidungen getroffen, ob in der Polstermöbel- oder Bankenkrise oder auch aktuell während der Corona-Pandemie. Letztere haben wir genutzt, alles zu hinterfragen: unsere Kollektionen, die Strukturen, den Markt. Daraus resultierten ganz neue Ideen und Ansätze.
Mit W.SCHILLIG Outdoor und Objects wurden sogar während dieser Zeit neue Unternehmen gegründet, deren Produkte super vom Markt aufgenommen werden. Und als einer der ganz wenigen deutschen Hersteller haben wir über ein Franchise Konzept mit unseren Partnern eine Vielzahl an W.SCHILLIG Monobrand Stores in Asien eröff net.
Wie ging es los mit dem Machen?
Über meinen Großvater und meinen Vater ist mir das Machen mehr oder weniger in die Wiege gelegt worden. Ich bin ja in der Möbelfabrik aufgewachsen, mit dem Skateboard durch die Produktionshallen gefahren und immer wieder mit zu den Möbelmessen gereist. Aber die Firma zu übernehmen, das war nicht von Anfang an der Plan und auch nicht die Erwartungshaltung meiner Familie. Die Initialzündung kam erst während des Praktikums für mein BWL-Studium in Amerika, wo mir klar wurde, dass dort ganz dringend bequeme Möbel aus Europa gebraucht werden. Die Leidenschaft hatte mich gepackt. Und so gründete ich vor fast 25 Jahren W.SCHILLIG USA. Nach Deutschland ist Amerika heute unser zweitgrößter Markt. Seit 2015 bin ich für die komplette Unternehmensgruppe verantwortlich. W.SCHILLIG gehört mittlerweile weltweit zu den Marktführern im Polstermöbelbereich für die mittlere und gehobene Zielgruppe.
Ist die Region Coburg ein guter Ausgangsstandort zum Machen?
Absolut, ich bin seit mittlerweile 25 Jahren auf der ganzen Welt unterwegs, war überall, dennoch ist es immer wieder schön, nach Hause zu kommen. Coburg hat für unsere Kunden und uns viel zu bieten, sowohl kulturell als auch gastronomisch. Seit der Wiedervereinigung liegen wir in der Mitte von Deutschland mit einer hervorragenden Infrastruktur. Wir fühlen uns hier wirklich sehr wohl!
KONZEPTION & FOTO: SEBASTIAN BUFF
Die Fragen stellte Wolfram Hegen.
Man hat viel unternommen. Nur leider hat die Qualität der Produkte damit nichts zu tun. Wir haben uns ein Valentinoo Sofa gekauft und die „Bänder“ sind zu schwach konstruiert. Der erste Schenkel wurde innerhalb der Garantie repariert. Der andere Schenkel hat sich leider erst nach der Garantiezeit bei uns durch Knack-Geräusche beim Hinsetzen geäußert. Vielen Dank für die miese Qualität aus Deutschland.