Konzeption & Foto: Sebastian Buff
Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.
Dieses Mal: Nadja Kücker. Sie hat Yoga in Coburg etabliert, hat alleine in der Region über 100 Yogalehrer und -lehrerinnen ausgebildet, ist mit ihrem Fachwissen darüber hinaus in ganz Deutschland und Österreich gefragt und veranstaltet jetzt ihren ersten Yogakongress.
Sind Sie eine Macherin?
Ja, ich bin eine Macherin. Meine Passion ist Yoga. Stark und gelassen zugleich.
Warum?
Weil ich mich dafür einsetze, dass es Menschen gut geht, dass sie für ihren Wunsch nach Entspannung und Körpergesundheit einen Platz finden, an dem sie so sein können, wie sie sind.
Was macht das Machen aus?
Man muss mutig, ehrenhaft und beharrlich sein, Weitblick haben und sich von seiner Intuition leiten lassen. Wenn Du etwas intuitiv machst, dann funktioniert ein Weg auch. Letztendlich bin ich eine friedvolle Kriegerin, die sich für andere einsetzt und dabei auch ihren eigenen Weg geht, auch wenn sich Widerstände zeigen. Ich bin immer von Moment zu Moment gegangen, das ist ja auch das, was Yoga ausmacht. Der Glaube daran, dass das, was ich gerade mache, das Richtige ist, hat mich immer bestärkt.
Wie ging es los mit dem Machen?
Ich habe früher Aerobic unterrichtet. Bei einer Fortbildung bin ich das erste Mal mit Yoga in Berührung gekommen, mit dem sogenannten intensiven Yoga. Das hat in mir mein eigenes Licht noch mehr entzündet und ich habe begeistert angefangen es in Coburg zu unterrichten.
Durch ein spontanes Gespräch und einen Zufall habe ich dann 2008 meine ersten Yogaräume am Theaterplatz eröffnet. Mein Mann war zuerst skeptisch, hat mich aber ideell zu jeder Zeit unterstützt und so bin ich neben meiner wundervollen Aufgabe als Mutter zweier Söhne Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit hineingewachsen. Ich habe immer daran geglaubt, dass es funktioniert. Und das tut es: Mehr Kursangebote, mehr Mitarbeiter, mehr Kunden, neue Räume. Heute ist Yoga in unserer Gesellschaft angekommen, es ist ungeheuer vielfältig, von körperlich sehr anstrengenden fast wilden Formen bis hin zu einfachen, ruhigen, entspannenden. Ziel ist ja immer, dass es zu Stress, Burnout oder ähnlichen Zivilisationserkrankungen gar nicht erst kommt. Ich persönlich hatte auch einen schweren gesundheitlichen Rückschlag 2017. Damals hat mir Yoga sehr dabei geholfen, das zu überstehen.
Was treibt Sie an?
Wenn Leute nach einer Yogastunde eine ganz besondere Stimmung haben. Wenn Du merkst, dass es den Leuten gut geht. Wenn man merkt, dass Yoga eine Möglichkeit ist, wieder auf die Beine zu kommen. Ich bin immer dankbar für jeden, der kommt, für jedes Gespräch, für jedes Vertrauen, das mir geschenkt wird. Für mich ist immer Yoga, in jedem Moment, ich lebe Yoga.
Ist die Region ein guter Standort für Macher?
Ja, ich finde, dass die Coburger offen sind. Die Menschen sind neugierig, probieren viel aus. Das ist eine gute Basis, um gemeinsam etwas daraus zu machen.
Die Fragen stellte Wolfram Hegen.