Selbständig oder angestellt? Handwerklich oder Kopfarbeit? Voll- oder Teilzeit? Es gibt viele Möglichkeiten, sein Geld zu verdienen.
Christian West: Künstler
Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Ich kam zu diesem Beruf durch einen Zufall. Mein Lebensgefährte arbeitete auf dem Gauklerfest in Berlin. Im Fundusverkauf der Komischen Oper Berlin fand ich ein Kostüm, das mir gefiel. So wurde die Idee des „Monsieur Chocolat“ geboren. Inspirationen bekam ich auch auf dem legendären Gauklerfest. Daraus hat sich meine künstlerische Berufung entwickelt.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?
Den Menschen – vor allem Kindern – Freude und etwas märchenhafte Stimmung in den Alltag zu zaubern, das gefällt mir.
Wann beginnt die Arbeit?
Das kann ich im Moment nicht genau beantworten. Wegen der Pandemie muss ich mein Geld zurzeit als Lkw-Fahrer im Fernverkehr verdienen. Somit beginnt die Arbeit sehr früh und es sind lange Arbeitstage. Als Künstler hängt es natürlich davon ab, ob und wann ein Auftritt stattfindet. Das können lange Tage mit weiten Anreisen sein und Events, die mehrerer Tage andauern. Es gibt auch kleinere Veranstaltungen, die in der Nähe stattfinden.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Mit meinem Transporter befördere ich die zum Teil großen Requisiten zu den Auftrittsorten. Die Requisiten müssen eingeladen und gerichtet werden. Nach der Anreise folgt das Einrichten der Requisiten vor Ort. Danach schminke ich mich, ziehe mich um und bereitet mich auf den Auftritt vor. Nach den Auftritten muss wieder alles verpackt und eingeladen werden und nach der Rückkehr wieder sortiert und aufgeräumt werden. Außerdem fällt noch Büroarbeit an, Anfragen müssen etwa beantwortet werden.
Ist Ihr Job abwechslungsreich?
Ja, mein Job ist sehr abwechslungsreich, da die Veranstaltungen und Auftritte nie einander gleichen.
Wie viele Stunden arbeiten Sie?
Das ist so nicht zu beantworten. Es richtet sich nach den Auftritten und den Gegebenheiten des Events. Es können sehr lange Tage mit weiten Fahrten sein, oder eben kurze Wege und Zeiten.
Wie lassen sich Privatleben und Beruf vereinbaren? (Work-Life-Balance)
Eigentlich sehr gut, da man selbst seine Zeit einteilen kann. Im Moment bin aber sehr ausgefüllt, da ich zusätzlich den Job als Lkw-Fahrer habe.
Ina Brehm: Selbstständige Kauffrau und Inhaberin eines EDEKA Marktes
Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Weil ich Lebensmittel liebe. Es macht mir Spaß Lebensmittel zu verkaufen. Außerdem gefällt mir der Umgang mit Menschen.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?
Es ist die Vielfältigkeit, die ich gut finde. Kundennähe, Kreativität bei Aufbauten, Teamarbeit, Organisation, Einkauf und strategisches Planen gehören zu meinem Beruf.
Wann beginnt die Arbeit?
Das variiert. Gewöhnlich beginne ich um 7 Uhr. Ich stehe um 5.30 Uhr auf. Zur Arbeit komme ich dann im Wechsel mit dem Auto und zu Fuß – je nach Terminen.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
In der Früh bearbeite ich zunächst meine Mails und mache Büroarbeit. Danach wird ein Marktcheck gemacht, um zu sehen, welche Tätigkeiten im Laden zu erledigen sind. Es folgen Telefongespräche, Außendienstgespräche, Personalgespräche. Nach dem Mittag wird nochmals ein Rundgang durch den Markt gemacht, um die Nachmittagsschicht einzuteilen. Nachmittags heißt es wieder Mails bearbeiten und an neuen Projekten arbeiten.
Ist Ihr Job abwechslungsreich?
Ja, jeder Tag ist anders.
Wie viele Stunden arbeiten Sie?
Gelegentlich arbeite ich Spätschicht. Hier starte ich zwischen 11 Uhr und 13 Uhr und arbeite bis 20 Uhr. In der Frühschicht kann ein Tag auch mal 12 Stunden haben.
Wie lassen sich Privatleben und Beruf vereinbaren? (Work-Life-Balance)
Ja, das geht. Man muss sich Tage setzen, an denen man früher nach Hause geht, und sich dann für sich und seine Familie bewusst Zeit nehmen. Wenn man sich entsprechend organisiert, ist alles möglich.
Tommy Steiner: Müllwerker beim Coburger Entsorgungs- und Baubetrieb (CEB)
Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Weil ich gerne an der frischen Luft arbeite und weil das Arbeiten im Freien Spaß macht.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?
Es war schon immer mein Wunsch an der frischen Luft zu arbeiten. Somit habe ich meinen Traumberuf gefunden. Meine Aufgabe ist die Entleerung der Müllbehälter aus privaten Haushalten und aus dem Gewerbe im Rahmen der wöchentlichen Sammeltouren.
Wann beginnt die Arbeit?
Unsere Arbeit beginnt um 6 Uhr morgens. Ich stehe bereits morgens um 3.30 Uhr auf und mache mich um 5 Uhr auf den Weg zur Arbeit. Ich fahre mit dem Auto zur Arbeit.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Wir beginnen mit unserer Tour um sechs Uhr morgens und fahren mit dem Müllauto los. Um 6.10 Uhr beginnen wir, die Behälter zu leeren. Das dauert bis um 10.00 Uhr. Dann haben wir eine 45-minütige Pause, danach geht es weiter mit unserer Tour. Wir Müllwerker leeren pro Tag etwa 800 Behälter.
Ist Ihr Job abwechslungsreich?
Es ist jeden Tag die gleiche Arbeit, nur die Strecken ändern sich.
Wie viele Stunden arbeiten Sie? Wann ist Feierabend in der Regel?
Ich arbeite am Montag zehn Stunden, Dienstag und Mittwoch neuneinhalb Stunden und Donnerstag zehn Stunden. Am Freitag habe ich, wie alle Mitarbeiter der Abfallwirtschaft, frei. Wann ich Feierabend habe, kann ich nie genau sagen, das ist immer unterschiedlich.
Wie lassen sich Privatleben und Beruf vereinbaren? (Work-Life-Balance)
Bis jetzt habe ich alles gut unter einen Hut gebracht.
Franziska Dorn: Angestellte im öffentlichen Dienst in der Gemeindeverwaltung Ahorn
Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Ich bin keine gelernte Verwaltungsfachangestellte, sondern komme aus dem Bereich der Medien und dem Betriebswirtschaftlichen. Es hat mich gereizt, in diesem Bereich einen neuen Weg einzuschlagen.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?
Das ist wirklich schwer in wenigen Sätzen zu sagen, da mein Aufgabenbereich doch sehr vielseitig und abwechslungsreich ist. Aber alle meine Bereiche haben mit Menschen zu tun und das gefällt mir.
Wann beginnt die Arbeit?
Im Sommer komme ich meist mit dem Fahrrad zur Arbeit. So werde, bis ich angekommen bin, wach. Wir haben in der Verwaltung Gleitzeit, sodass ich am Morgen zwischen 7.30 Uhr und 8.00 Uhr im Rathaus beginne, ab 8.00 Uhr ist das Rathaus geöffnet.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Gemeinsam mit einer Kollegin bin ich im Vorzimmer des 1. Bürgermeisters Martin Finzel tätig. Einen typischen Arbeitstag gibt es bei mir nicht. In meinem Bereich muss ich flexibel reagieren, zum Beispiel, wenn Veranstaltungen anstehen oder das monatliche Mitteilungsblatt in den Druck geht. Außerdem aktualisiere ich die Homepage und unterstütze Kollegen bei der Weiterbildung oder bei Personalplanungen.
Ist Ihr Job abwechslungsreich?
Ich komme mit vielen Menschen in Kontakt und versuche Lösungen zu finden oder Ideen auszuarbeiten. Vor allem habe ich hier im Rathaus ein tolles Team an Kollegen, die sich unterstützen. In einer kleineren Verwaltung ist das anders als in einer großen Behörde. Es ist kein langweiliger Bürojob, sondern ein sehr abwechslungsreicher.
Arbeiten viele Stunden arbeiten Sie?
Ich arbeite in Vollzeit mit einer 38 Stunden/Woche. Feierabend habe ich, wenn die anstehenden Aufgaben erledigt sind. Wir können in Gleitzeit arbeiten, wobei es hier einen Rahmen gibt. Meine Kernarbeitszeiten sind die Öffnungszeiten des Rathauses, sodass ich zum Beispiel am Mittwoch bis um 19 Uhr arbeite, an den anderen Tagen höre ich meist um 17 Uhr auf.
Wie lassen sich Privatleben und Beruf vereinbaren? (Work-Life-Balance)
Ich finde beides lässt sich mit dem Job gut vereinbaren. Natürlich gibt es auch Tage oder Wochenenden, an denen Veranstaltungen stattfinden und der Partner etwas zurückstecken muss. Aber dafür gibt es einen entsprechenden Ausgleich. Es ist es auch schön, dass in der Verwaltung am Freitag um 13 Uhr Feierabend ist. So geht das Wochenende gefühlt länger. Das ist für mich ein kleines Stück Luxus, da ich dies in meinem Job davor nicht hatte.